Des san mia
St. Pantaleon liegt im wunderschönen Innviertel in Oberösterreich und gehört zum Bezirk Braunau am Inn. Die Gemeinde grenzt südlich an das Bundesland Salzburg und westlich an den Freistaat Bayern. Die Musikkapelle St. Pantaleon hat die ehrenvolle Aufgabe gleich zwei Gemeinden zu vertreten. Wie der Name schon sagt die Gemeinde St. Pantaleon und die Nachbargemeinde Haigermoos. Demnach wäre eigentlich die Bezeichnung „Musikkapelle St. Pantaleon – Haigermoos“ zutreffend.
Aus unserer Geschichte
Ein bisserl was aus der Gründergeschichte der Musikkapelle St. Pantaleon
Bereits vor 1900 soll in St. Pantaleon eine Musikkapelle bestanden haben, die von Kapellmeister Brunner aus Kirchberg geleitet wurde. Leider ist von dieser Kapelle nichts Näheres bekannt. Die Geschichte der heutigen Musikkapelle beginnt im Jahre 1907. 1907 bekamen die beiden Schmiddicklbuben vom Hartberg, Friedrich und Matthäus Gloning, sowie die Iringbauernbuben Karl und Georg Felber vom ehemaligen Kapellmeister Brunner in Kirchberg den ersten Blasmusikunterricht. Dem musikbegeisterten Kreis schlossen sich bald auch Albert Landertinger, Bäckermeister in St. Pantaleon, Josef Kaltenegger, Gastwirtssohn aus St. Pantaleon, und Alexander Eder, Schneidermeister in Trimmelkam, an. Nach kurzer Zeit übernahm Albert Landertinger die weitere musikalische Ausbildung und das Amt des Kapellmeisters. Im Oktober 1907 fand im Gasthaus Kaltenegger die Gründungsversammlung der Musikkapelle St. Pantaleon statt. Man einigte sich dabei auf den Namen „Feuerwehr-Musik St. Pantaleon“. Die Musikinstrumente wurden von der Firma Riedl aus Graßlitz in Böhmen gekauft und großteils von den Musikern selbst oder deren Eltern finanziert. Zu den weiteren Gründungsmitgliedern gehörten: Georg Kinzl, Göschl in St. Pantaleon; Josef Göschl, Wirt in der Moosach; Johann Stöllberger, Denk von Seeleiten; Simon Kempl, Tischlermeister in St. Pantaleon; Christian und Leonhard Schmiedlechner, Bauernbuben vom Hartberg; Jakob Höfer, Lindlschneidersohn aus St. Pantaleon und der erst elfjährige Rudolf Grömer, Stegmaiersohn aus Trimmelkam. Somit bestand die „Feuerwehr-Musik“ St. Pantaleon bereits zu Beginn aus 15 Mann (13 Blechbläser und 2 Schlagzeuger). Im neu angebauten Saal beim Neuwirt und im Schmiddicklbadhaus am Hartberg wurde fleißig geprobt. Aufgrund des großen Eifers fand bereits am 19. Jänner 1908, beim Feuerwehrball in Wildshut, der erste öffentliche Auftritt der Kapelle statt. Weiters wurde bereits 1908 bei zahlreichen Hochzeiten, Bällen und anderen Veranstaltungen gespielt.
Der Erste Weltkrieg riss große Lücken in die Reihen der Musikkapelle. Durch die von Oberlehrer Anton Bayer kurz vor Kriegsende gegründete Schülermusik spielten aber bald wieder über 20 Mann bei der Kapelle. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Musikkapelle St. Pantaleon bald weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt war.
Immer wieder kamen junge Leute zur Musik, und so konnte man im Jahre 1927 das 20jährige Gründungsfest der Kapelle bereits mit 30 Mitgliedern feiern. In der Zwischenkriegszeit wurde die Musikkapelle auch in andere Gemeinden zu Begräbnissen, Hochzeiten, Festen und Wallfahrten herangezogen. Die Proben wurden zu dieser Zeit in der Backstube der Bäckerei Landertinger abgehalten. Später bestand ein eigenes Probelokal, genannt das „Musikzimmer“, beim Schmiedwirt in St. Pantaleon.
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mussten viele Musikanten das Instrument mit der Waffe tauschen, und wieder forderte der Krieg auch Opfer aus den Reihen der Musikkapelle. Trotz all der schrecklichen Vorkommnisse war die Kapelle auch während der Kriegsjahre immer spielfähig. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war es Albert Landertinger II, der das Amt des Kapellmeisters übernahm. Er widmete sich ganz der Blasmusik und führte die Kapelle so zu neuem Ansehen.
Im Jahre 1948 feierte die Musikkapelle St. Pantaleon ihr 40jähriges Gründungsfest. Über 20 auswärtige Musikkapellen erwiesen der jubilierenden Kapelle die Ehre. Die Musikanten hatten damals noch keine einheitliche Kleidung, lediglich eine Uniformkappe. Unter Obmann Jakob Kinzl gelang es der Musikkapelle St. Pantaleon, als eine der ersten Kapellen in der näheren Umgebung, im Jahr 1952 eine neue Innviertler Tracht anzuschaffen und so wurde aus der „Pontigona Musi“ die Ortstrachtenkapelle St. Pantaleon.Als im Jahre 1956 Ehrenkapellmeister Albert Landertinger II starb, übernahm sein Sohn Albert III die musikalische Leitung der Kapelle.
Laufend wurden auch junge Leute musikalisch ausgebildet und bei der Kapelle aufgenommen. Bei der Jahreshauptversammlung 1963 wurde eine Erneuerung der Trachten beschlossen. Anstatt der Keilhosen entschied man sich für kurze Hosen mit Stutzen. Zu dieser Zeit fanden die Proben zum Großteil in der Gaststube des Gasthaus Kaltenegger statt. Dafür wurden sogar die anderen Gäste vom Wirt in die Küche gebeten. Geprobt wurde aber auch beim Dickl, Schieher und Göschl. Im Herbst 1966 bekam die Musikkapelle in der damals aufgelassenen alten Volksschule einen eigenen Proberaum.
Am 20. und 21. Mai 1967 fand das 60jährige Gründungsfest – in Verbindung mit dem Bezirksmusikfest und der Marschwertung – in St. Pantaleon statt. 34 Gastkapellen waren gekommen um mit der jubilierenden Kapelle, die mittlerweile auf 32 Mann angewachsen war, zu feiern.Da die finanzielle Erhaltung der Kapelle immer schwieriger wurde, entschloss man sich 1967, zur Aufbesserung der Vereinskassa, das Neujahranblasen einzuführen. Seitdem gehört es zum fixen Bestandteil unseres Vereinsjahres. Im Jahr 1971 wurde Albert Landertinger III zum Bezirkskapellmeister ernannt und er trat in St. Pantaleon als Kapellmeister zurück. Die vorübergehende Leitung der Kapelle übernahm Felix Ploner. 1972 musste der Proberaum in der alten Volksschule verlassen werden, da der Raum von der Gemeinde für andere Zwecke genutzt wurde. Der damalige Obmann der RAIKA bot den Musikanten eine Unterbringung des Proberaumes im Keller der neuen Raiffeisenkassa an. Bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes wurden die Musikproben in den örtlichen Gasthäusern abgehalten. Nach einigen Jahren provisorischer Leitung übernahm Felix Ploner ab 1974 das Amt des Kapellmeisters. Er konnte das musikalische Niveau der Kapelle beträchtlich steigern. Besonders großen Wert legte er auf die Unterhaltungsmusik, wobei auch die Konzerte nicht zu kurz kamen. Am 05. Februar 1975 war es endlich soweit. Die Musikprobe fand zum ersten Mal im neuen Proberaum in der Raiffeisenkassa statt.1979 legte Felix Ploner das Amt als Kapellmeister nieder und Felix Weiss übernahm die Kapellmeisterstelle. Leider war der Kellerraum in der Raiffeisenkasse als Proberaum räumlich und akustisch ungeeignet. Die Gemeindevertretung versprach beim Hauptschulanbau einen Raum einzuplanen. Bis dahin hieß es aber mit dem Kellerraum vorlieb zu nehmen.Felix Weiß leitete die Kapelle mit viel Geschick und Fleiß bis 1985. Dann übernahm Matthäus Mackinger die musikalische Leitung.
Zum 80jährigen Gründungsjubiläum der Kapelle wurde 1988 ein dreitägiges Fest gefeiert, bei dem mehr als 50 Musikkapellen nach St. Pantaleon kamen.
Im September 1988 starb Kapellmeister Matthäus Mackinger bei einem tragischen Arbeitsunfall. In dieser schweren Zeit übernahm Heinrich Felber die musikalische Leitung der Kapelle. Durch den besonderen Einsatz von Obmann Andreas Thalmeier und Georg Hennermann und der Unterstützung von Bürgermeister Gerhard Wagner konnte am 21. April 1991, nach 15 Jahren Musikproben im Keller der Raiffeisenkasse, der neue Proberaum im Hauptschulanbau feierlich eröffnet werden. Vom 28. bis 30. Juni 1996 fand das 38. Bezirksmusikfest des Bezirkes Braunau anlässlich des 90jährigen Gründungsfest unserer Musikkapelle in St. Pantaleon statt. Mehr als 50 Kapellen waren gekommen um mit der Jubelkapelle zu feiern. Viele nahmen auch bei der Marschwertung teil.Nach zehn Jahren äußerst erfolgreicher Kapellmeistertätigkeit übergab Heinrich Felber beim Cäcilia-Konzert 1998 sein Amt an Manfred Kinzl. Sein Nachfolger war damals mit 25 Jahren der jüngste Kapellmeister im Bezirk Braunau. In den letzten 20 Jahren kamen viele junge MusikerInnen zur Musik und die Kapelle wuchs nach und nach auf über 50 Mitglieder. Neben zwei Open-Air-Konzerte, zahlreichen Rasenshows und einem Kirchenkonzert organisierte die Musikkapelle St. Pantaleon auch Sommerfeste und Frühschoppen. Zu den Höhepunkten der letzten Jahre gehören auch unsere Besuche bei der Musikkapelle Maichingen bei Stuttgart sowie deren Gegenbesuche. Die Verbindung zu unserer deutschen Freunden kam durch Toni Lang zustande. Er war nach dem II.Weltkrieg einige Zeit in St. Pantaleon Musikant. Im Jahr 2004 wurde unsere Kapelle bereits zum 3. Mal durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer für erfolgreiche Teilnahme an Konzert- und Marschwertungen geehrt. Auch die Teilnahme bei den Internationalen Musiktagen in Rastede (Norddeutschland) vom 30. Juni bis 05. Juli 2005 wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Mit einem Sonderzug machten wir uns auf den Weg in den hohen Norden und kamen mit vielen neuen und aufregenden Erfahrungen wieder nach Hause. In den letzten Jahren hatten wir sehr oft die Ehre Gründungsfeste der St. Pantaleoner und Haigermooser Gemeindevereine musikalisch zu umrahmen. Außerdem sind wir nicht nur bei Musikfesten im Bezirk Braunau, sondern auch im angrenzenden Flachgau und bei unseren bayerischen Nachbarn vertreten. 2005 legte Othmar Rusch, nach elf Jahren der Obmann-Tätigkeit, sein Amt zurück. Seither ist Anton Knoll Obmann der Musikkapelle St. Pantaleon.
Im Jubiläumsjahr 2007 besteht die Musikkapelle aus 61 Musikanten (24 Mädchen und Frauen, 37 Männer) und zwei Marketenderinnen. Das Durchschnittsalter beträgt 29 Jahre. Jährlich finden etwa 70 Ausrückungen statt und es werden etwa 70 Proben abgehalten.
Im Jahr 2007 fand das 100-jährige Gründungsfest der Musikkapelle St. Pantaleon statt. Zu diesem dreitägigen Fest kamen mehr als 50 Musikkapellen aus Nah und Fern zu uns nach St. Pantaleon.
Unserer Musikkapelle wurde im März 2010 eine Urkunde von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer überreicht. Es war bereits die vierte Landeshauptmann-Ehrung für die wiederholte, ununterbrochene und erfolgreiche Teilnahme an Konzert- und Marschwertungen. Im Oktober 2010 erhielten wir die „Professor Franz Kinzl-Medaille“, ebenfalls überreicht von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Diese Medaille ist die zweithöchste Auszeichnung für Musikkapellen des Landes Oberösterreich und wird aufgrund von langjährigen ausgezeichneten Erfolgen bei Konzerten und Marschwertungen verliehen.
Im Juni 2010 trat die Musikkapelle St. Pantaleon, unter der Leitung von Stabführer Martin Kinzl, bei der Marschwertung – im Rahmen des Musikfestes – in St.Pantaleon-Erla im Bundesland Niederösterreich an. Es wurde dabei eine Auszeichnung erreicht.
Kapellmeister Manfred Kinzl, der sein Amt 13 Jahre sehr erfolgreich ausübte, übergab im November 2011 den Dirigentenstab an Stefan Rusch. Sein Nachfolger hatte die Kapellmeisterausbildung im selben Jahr mit Auszeichnung abgeschlossen.
Im November 2015 legte Anton Knoll, nach zehn Jahren der Obmann-Tätigkeit, sein Amt zurück. Seither ist Gerhard Hochradl Obmann der Musikkapelle St. Pantaleon.
Im Jahr 2017 fand das 110-jährige Gründungsfest der Musikkapelle St. Pantaleon statt. Zu diesem dreitägigen Fest kamen mehr als 50 Musikkapellen aus Nah und Fern zu uns nach St. Pantaleon.
Im Jubiläumsjahr 2017 besteht die Musikkapelle aus 62 Musikanten (20 Mädchen und Frauen, 42 Männer) und 2 Marketenderinnen. Das Durchschnittsalter beträgt 31,5 Jahre. Jährlich finden etwa 140 Zusammenkünfte(ca. 70 Ausrückungen und ca. 70 Proben) statt.
Unserer Musikkapelle wurde im März 2018 eine Urkunde von Landeshauptmann Thomas Stelzer überreicht. Es war bereits die fünfte Landeshauptmann-Ehrung für die wiederholte, ununterbrochene und erfolgreiche Teilnahme an Konzert- und Marschwertungen.
Kapellmeister Stefan Rusch, der sein Amt 8 Jahre sehr erfolgreich ausübte, übergab im November 2019 den Dirigentenstab an Thomas David. Thomas hatte die Kapellmeisterausbildung im Jahr 2018 mit Auszeichnung abgeschlossen.